B.A. Südasienwissenschaft (Zwei-Fach)
Die Hauptziele des B.A. Südasienwissenschaft (Zwei-Fach) sind die Vermittlung vertiefter Kenntnisse der aktuellen Entwicklungen in Südasien. Besonders wichtig ist dabei, diese ‚andere‘ Region und deren gegenwärtige Entwicklungen in Gesellschaft, Kultur, Politik, Religion und Wirtschaft ohne vorgefertigte Denkschablonen allumfassend zu durchdringen. Dies soll sowohl eine Fixierung auf das Herausarbeiten vermeintlicher Gemeinsamkeiten und Unterschiede als auch das ausschließliche Heranziehen von Fallstudien aus Südasien zur Bestätigung europäisch-nordamerikanisch geprägter Theorien vermeiden: Das ‚Fremde‘ soll als ‚fremd‘ ernst genommen und begreifbar gemacht werden. Neben philologischen und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden spielt hierbei auch das Erlernen mindestens einer für die Forschungsregion relevanten Sprache (im Falle der Bonner Südasienwissenschaft Bengalisch oder Hindi) eine zentrale Rolle, um sich nicht nur gegebenenfalls vor Ort zu verständigen, sondern um vor allem auch einheimischen gesellschaftspolitischen Diskursen folgen zu können. Zusätzlich zu den südasienwissenschaftlichen Lehrinhalten erhalten die Studierenden interkulturelle Kompetenz und die Fähigkeit, Fragestellungen generell, auch außerhalb der Südasienwissenschaft, wissenschaftlich-methodisch und kritisch-reflexiv zu bearbeiten. Diese erlangten Kompetenzen sind sowohl für ein weiterführendes Studium als auch für Tätigkeitsfelder außerhalb der Wissenschaft geeignet, wobei die Studierenden angehalten werden, sich schon während des Studiums Gedanken zu potentiellen Berufsfeldern zu machen, um den Studienverlauf dementsprechend zu gestalten.
Dadurch, dass die Studierenden dieses Studienprogramm (90 LP) in Kombination mit einem anderen Bachelorprogramm (90 LP) studieren, erhalten sie die Möglichkeit, gegebenenfalls einen anwendungsorientierten Studienschwerpunkt ihrer Wahl zu setzen. Um zum Beispiel im entwicklungspolitischen Bereich zu arbeiten, wird die Kombination mit einem sozialwissenschaftlichen Fach empfohlen. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage an Südasienexpertise in den deutschen Medien wird auch eine Kombination mit einem medienwissenschaftlichen Fach empfohlen. Durch die Kombination mit einem anderen, eher forschungsorientierten Fach, zum Beispiel Religionswissenschaft oder Kunstgeschichte, kann jedoch auch ein forschungsorientierter Schwerpunkt gewählt werden.
Der B.A Südasienwissenschaft (Zwei-Fach) ist mit allen weiteren Fächern der Fakultät im selben Studiengangsmodell kombinierbar.
In der Basisphase (1. und 2. Semester) sind verpflichtend 3 Module zu absolvieren, für die nach Bestehen der jeweiligen Modulprüfung insgesamt 36 LP gutgeschrieben werden:
- „Einführung in die Region Südasien“ (1. und 2. Semester, 12 LP).
In diesem Modul werden die grundlegenden Kenntnisse der Region Südasien, ihrer Geschichte, Religionen, Kultur und Gesellschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart sowie ein Überblick über die Problemstellungen und Methoden der Südasienforschung vermittelt. - „Basismodul Bengalisch I“ oder „Basismodul Hindi I“ (1. Semester, 12 LP)
- „Basismodul Bengalisch II“ oder „Basismodul Hindi II“ (2. Semester, 12 LP)
Bei 2 der 3 Module handelt es sich um Wahlpflichtmodule, deren Wahl festlegt, ob die Studierenden Bengalisch oder Hindi im Studium lernen möchten. In den 3 Sprachmodulen des Wahlpflichtbereichs - entweder „BM Bengalisch I und II“ (jeweils 12 LP) oder „BM Hindi I und II“ (jeweils 12 LP) - werden Kenntnisse der jeweiligen Schrift und Grundlagen der Grammatik und des Vokabulars vermittelt, sodass die Studierenden am Ende der Module in der Lage sind, einfache Texte vom Bengalischen oder Hindi ins Deutsche zu übersetzen. Als 4. Modul kann entweder ein Praktikum Südasien oder ein Studienprojekt Südasien (je 6 LP) gewählt werden.
In der Vertiefungsphase sind insgesamt 42 LP zu erwerben:
- „Basismodul Bengalisch III“ oder „Basismodul Hindi III“ (3. Semester, 12 LP)
- „Gruppenidentitäten und Konflikte in Südasien“ (4. Semester, 12 LP)
In diesem Modul stehen die wichtigsten Faktoren und Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Gruppenidentitäten und die Entstehung von Konflikten zwischen sowohl ethnischen, religiösen und sozioökonomischen Gruppen als auch geopolitischen Entitäten im modernen Südasien im Mittelpunkt. - „Gesellschaft und Wandel in Südasien“ (5. Semester, 12 LP)
In diesem Modul werden die gesellschaftlichen Phänomene und Entwicklungen Südasiens in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart auf Makro- und Mikroebene näher beleuchtet. - „Praktikum Südasien“ oder „Studienprojekt Südasien“ (3.-6. Semester, 6 LP)
Im Rahmen des Moduls „Praktikum Südasien“ können die Studierenden die bis dahin erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten in einer außeruniversitären Einrichtung anwenden oder alternativ im Modul „Studienprojekt Südasien“ Kenntnisse eines südasienwissenschaftlichen Themas aus einem der Bereiche Geschichte, Gesellschaft, Kultur oder Religion, die im Rahmen des Moduls „Einführung in die Region Südasien“ vorgestellt wurden, selbstständig vertiefen.
Des Weiteren müssen in dem überfachlichen Praxisbereich der Fakultät 12 LP und für die Bachelorarbeit (in diesem oder dem zweiten Fach) 12 LP erworben werden.
- Internationale Beziehungen und Kooperationen (Diplomatischer Dienst, Institutionen der Europäischen Union, private bzw. nichtstaatliche internationale Organisationen)
- Wirtschaft (Unternehmensberatungen, Personalberatungen)
- Medien (Nachrichtenagenturen, Presse, Rundfunk, Fernsehen, Online-Medien)
- Bildung (Wissenschaftsorganisation, Erwachsenenbildung, Volkshochschulen)
- Kultur (Kulturinstitutionen, Kulturmanagement, Botschaften, Goethe-Institute)
- Öffentlichkeitsarbeit (Behörden, Unternehmen, Verbände)
Bewerbungen zum Studiengang sind zum Wintersemester möglich. Ob ein Studiengang aktuell zulassungsbeschränkt ist, entnehmen Sie bitte den Seiten der Universität. Hier finden Sie auch weitere Informationen, z.B. zu den Bewerbungsfristen und zur Einschreibung.
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Fachstudienberatung
Prof. Dr. Carmen Brandt
R. 1.039
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