Die Palmölindustrie trägt wesentlich zur Klimaerwärmung und zum Artensterben bei. Die ständige Expansion immer neuer Monokulturen in Indonesien, Malaysia und zunehmend auch in Afrika und Lateinamerika zerstört den Regenwald. Die dafür angelegten Waldbrände sind eine neue Quelle von Emissionen. Auch sozial ist die Industrie nicht nachhaltig. In den Plantagen arbeiten Millionen von prekarisierten Arbeiter*innen für Hungerlöhne; ihre Organisationen werden unterdrückt.
Die von den Konzernen propagierten Siegel „Sustainable Palm Oil“ (RSPO) löst die Probleme nicht. Deshalb will ein Bündnis aus Gewerkschaften, Frauen- und Umweltorganisationen aus Indonesien eigene Strategien für einen ökologisch und sozial gerechten Umbau der Palmölindustrie entwickeln. Eine „Mosaiklandschaft,“ die kleinflächige Palmölproduktion mit zusammenhängenden Regenwaldflächen und agroforstliche Systeme verbindet, und die auf gut bezahlte, ökologische Facharbeit setzt, könnte ein Teil der Lösung sein.
Das Papier und die Veranstaltung führt in das Projekt ein. Kann eine von Arbeiter*innen entwickelte „Just Transition“ Perspektive eine Lösung für die dringenden sozialen und ökologischen Probleme im Palmölsektor anbieten? Welche Gemeinsamkeiten aber auch Widersprüche gibt es zwischen Arbeiter*innen und indigener Bevölkerung in den Waldgebieten? Ist es denkbar, dass Gewerkschaften und Arbeiter*innenbewegung Forderungen für eine sozial und ökologisch gerechte Transformation in Tarifverhandlungen aufnehmen, und ihre Macht, z.B. in Form von Streiks, zur Erreichung dieser Ziele einsetzen?
Wer: Vorstellung des Papiers durch Michaela Haug und Oliver Pye (Stiftung Asienhaus, AG Ressourcen); Kommentierung durch Johanna Michel (Bruno Manser Fonds), Andreas Zorn (Gesamtbetriebsrat Nestlé), Julia Kaiser (Students for Future), Marianne Klute (Rettet den Regenwald); Moderation von Tina Goethe (Brot für Alle).
Wann: Montag, 22 November, 16-18.00
Wo: Online per Zoom, Meeting ID: 820 2949 9146; Passcode: 654156.
https://us02web.zoom.us/j/82029499146?pwd=MVVjSklWQUZubGxLWEdsWE12eDJ6dz09
Das Papier gibt es hier.