Universität Bonn

Abteilung für Sinologie

13. Juni 2024

Vorankündigung: Sinologisches Kolloquium am 24.06.2024 Vorankündigung: Sinologisches Kolloquium am 24.06.2024

Das Sinologische Kolloquium der Bonner Abteilung für Sinologie, in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Bonn, freut sich, Frau Dr. Shao-Lan Hertel (Direktorin des Museums für Ostasiatische Kunst Köln), zum Vortrag zum Thema „Inskriptionen zwischen „Fliegendem Weiß“ und geschwärztem „Familienstammbaum“: chinesische Pinsel-und-Tusche Kunst als somästhetische Selbstpraxis und Kulturtechnik“ am Montag, den 24. Juni 2024 (Hauptgebäude, HS III), um 18 Uhr c.t., einladen zu dürfen.

Vortrag Dr. Hertel
Vortrag Dr. Hertel © Wei Butter
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Der Vortrag befasst sich mit den kulturspezifischen schrift- und bildkünstlerischen Gattungen der chinesischen Pinsel-und-Tusche Kunst in historischen wie zeitgenössischen Kontexten. Unter besonderer Berücksichtigung der somästhetischen Dimension ihrer Kunstformen werden verschiedene Themenkomplexe, u.a. physiologischer, charakterologischer, philosophischer und kosmologischer Natur, beleuchtet. Damit einher gehen gesamtgesellschaftliche Aspekte der kreativen kulturellen Reproduktion und ebenso koerzitiven Instrumentalisierung durch den machtpolitischen Körper. Die somästhetische Perspektive vertieft hierbei den Blick auf die Pinsel-und-Tusche Kunst in ihren Kapazitäten und Funktionen als „embodied art“: als ethisch normative, vielmehr meliorative Selbstpraxis und (re)produktive Kulturtechnik; bzw. integraler Bestandteil komplexer, akkumulierter Wissens- und Erfahrungssysteme, welche die Strukturen des Menschseins, auch im Sinne seiner Körpergrenzen, kontinuierlich imprägnieren, texturieren – individuell wie kollektiv. Abschließend adressiert der Vortrag Forschungsdesiderate im wissenschaftlichen Diskurs, die ein umfassenderes, transdisziplinäres Bild der chinesischen Pinsel-und-Tusche Kunst eröffnen. Insbesondere hervorgehoben werden gendersensible Betrachtungen, die als bislang rare, dafür umso wertvollere Ansätze zu einem kritischen Verständnis femininer und feministischer bzw. marginalisierter Kunstgeschichten in der Vormoderne, Moderne und Gegenwart beitragen.

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