Universität Bonn

Abteilung für Japanologie und Koreanistik

Die digitale Transformation der Arbeit im politischen Digitalisierungsdiskurs Japans

Dr. Felix Spremberg

Ziel des Teilprojekts ist ein umfassendes Verständnis des politischen Diskurses über die Digitalisierung von Arbeit in Japan im Rahmen des Projekts „Digitale Transformation und neue soziale Fragen in Ostasien“. Aufbauend auf Ergebnissen einer Analyse des Digitalisierungsdiskurses der parteipolitischen Ebene (Spremberg 2021, im Druck) wird der Untersuchungsbereich auf weitere Ebenen des politischen Digitalisierungsdiskurses in Japan ausgeweitet. Die bereits erfolgte Analyse verdeutlicht, dass im Digitalisierungsdiskurs der Parteien kaum kritische Positionen vertreten sind. Diese Dethematisierung gilt insbesondere für das Thema der Digitalisierung der Arbeit, obwohl die japanische Opposition über enge Beziehungen zu den Gewerkschaften verfügen. Es konnten weiterhin diskursive Strategien identifiziert werden, die eine unhinterfragte Umsetzung der Digitalisierungsstrategie Society 5.0 begünstigen. Für ein umfassendes Verständnis des politischen Diskurses zur Digitalisierung der Arbeit in Japan wird die Untersuchung auf die Diskursebenen der Interessengruppen (Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften) und der Bürokratie ausgeweitet, sowie neuere Entwicklungen der parteipolitischen Ebene im Vorfeld der Unterhauswahl 2021 miteinbezogen. Die Analyse umfasst daher neben Parteiprogrammen weitere Diskursfragmente wie Parlamentsreden, Strategiepapiere der Ministerien sowie Publikationen der Interessengruppen. Zur Analyse nutze ich die Methodologie der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Sie ist geeignet für die Implementierung von innovativen Ansätze einer multimodalen Analyse, die neben der sprachlichen Ebene auch bildliche Elemente und Illustrationen einbezieht.

The goal of this project is to gain insight into the political discourse on the digitalization of work in Japan. As a recently conducted analysis of the political parties’ discourse on digitalization (Spremberg, forthcoming) shows, there is a striking absence of critical discourse positions presenting the risks and dangers of digitalization. Several discursive strategies could be identified that promote an unquestioned implementation of the digitalization strategy Society 5.0. This is especially true for the digitalization of work, even though opposition politics in Japan is closely aligned with labour unions. To make sense of these findings, the scope of analysis will be broadened to include the discursive and institutional context that goes beyond the political parties and includes powerful interest groups, such as business lobby organizations, labour unions and the bureaucracy, particularly the Ministry of Education and public universities. The analysis will therefore include documents of these discourse levels and will include parliament speeches, administrative strategy papers and publications of interest groups. To analyse these discourses, I will utilize the critical discourse analysis by Siegfried Jäger (2012), an established and productive method that allows the implementation innovative approaches that include graphics and illustrations for a multimodal analysis.

Kontaktperson

Dr. Felix Spremberg
Akademischer Mitarbeiter / Research Associate

Universität Tübingen
Arbeitsbereich Modernes Japan
Asien-Orient-Institut
Abteilung für Japanologie
Wilhelmstraße 90
72074 Tübingen
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